Wenn die Phase der Schmetterlinge im Bauch langsam vergeht und die rosarote Brille wieder etwas klarer wird, können sich in einer Beziehung die ersten Probleme bemerkbar machen. Aber was soll man tun, wenn man auf solche Stolpersteine trifft? Soll man sie einfach ignorieren oder den Partner direkt darauf ansprechen?
Nichtigkeiten und Wichtigkeiten
Zunächst einmal sollte sich ein Partner, wenn er ein Beziehungsproblem sieht, ernsthafte Gedanken darüber machen, ob es wirklich ein Problem ist. Denn nicht alles, was jemanden an seinem Gegenüber stört, muss auch automatisch ein „echtes“ Problem sein. Viele Dinge, die gerade nach der Anfangszeit einer Beziehung als mögliches Problem erscheinen, sind bei genauerer Überlegung eigentlich kleine, unwichtige Details, die man nicht unnötig aufblähen sollte. Wenn der Partner beispielsweise morgens zu lange im Badezimmer benötigt oder die letzte Milch leermacht, ist das sicherlich ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Probleme sind dagegen Dinge, die eine Beziehung und die beiden in ihr lebenden Partner belasten können wie das ständige Gefühl von Vernachlässigung, fehlende Kommunikation oder falsche Erwartungen.
Die Dinge auf den Punkt bringen
Wenn man der Meinung ist, dass es sich bei einem störenden Punkt wirklich um ein Problem handelt, dann sollte man das auch direkt mit dem Partner besprechen und nicht den Fehler machen und es aus Bequemlichkeit auf die „lange Bank“ schieben. Beziehungsprobleme lösen sich in der Regel nicht von alleine und solange keiner der beiden Partner sagt, was ihn wirklich stört, kann der andere das Problem auch nicht erkennen und zu seiner Lösung beitragen.
Wenn man sich dann dazu durchringt, ein Problem anzusprechen, sollte man sich so knapp und präzise wie möglich halten und sich nicht in ausschweifenden Erklärungsversuchen verlieren, um das Thema nicht noch zusätzlich zu komplizieren. Trotzdem gilt auch bei Beziehungsproblemen: der Ton macht die Musik! Statt plumper Anschuldigungen kommt man mit sachlich-neutralen Fakten wesentlich weiter und hat bessere Chancen zu einem konstruktiven Gespräch statt zu einer Streiterei.
Lösungen anbieten
Das Aufzeigen von Beziehungsproblemen ist die eine Sache, das Finden einer Lösung eine ganz andere. Ein häufiger Fehler bei diesem Thema ist es, dass derjenige, der ein Problem benennt, auch automatisch die Suche nach einer Lösung an den anderen Partner weiterreicht. Dabei sollte man sich eigentlich im Vorfeld bereits darüber Gedanken machen, welches Problem es gibt und wie man es am liebsten gelöst hätte. Indem man dem Partner nicht nur ein Problem aufzeigt, sondern ihm auch gleich Vorschläge zur Lösung anbietet, signalisiert man automatisch eine Bereitschaft, an der Beziehung zu arbeiten. Gleichzeitig hat der Partner die Gelegenheit, ohne Druck eigene Lösungsvorschläge zu finden, so dass eine Einigung gefunden werden kann, die für beide Partner zufriedenstellend ist und das weitere harmonische Fortbestehen der Beziehung sichert.