Die Frage, ob wir Menschen auf Liebe programmiert sind, beschäftigt Psychologen, Anthropologen und Neurowissenschaftler schon seit langer Zeit. Kann es sein, dass wir aufgrund von evolutionären Prozessen so angelegt sind, dass wir nach Liebe und Bindung streben? In diesem Blogartikel wollen wir uns diese Frage aus wissenschaftlicher Perspektive genauer ansehen.
Was ist Liebe?
Bevor wir uns mit der Frage beschäftigen, ob wir auf Liebe programmiert sind, sollten wir uns zunächst darüber im Klaren sein, was Liebe eigentlich ist. Liebe lässt sich aufgrund ihrer Vielschichtigkeit schwer definieren. In der Regel versteht man unter Liebe eine starke emotionale Bindung, die man zu einer anderen Person, aber auch zu Tieren oder Dingen aufbauen kann. Liebe ist dabei nicht unbedingt auf romantische Beziehungen beschränkt, sondern kann auch zwischen Freunden, zwischen Eltern und Kindern oder zwischen Geschwistern existieren.
Evolutionäre Theorie
Eine gängige Theorie besagt, dass wir Menschen auf Liebe programmiert sind, weil es uns in der Evolution Vorteile verschafft hat. So haben sich die Menschen im Laufe der Evolution immer mehr zu sozialen Wesen entwickelt, die in Gruppen zusammenleben. Eine enge Bindung an andere Gruppenmitglieder hat dabei viele Vorteile. Zum einen erhöht es die Überlebenschancen der Gruppe insgesamt und zum anderen kann es dabei helfen, dass Nachkommen erfolgreich aufgezogen werden.
Dass Liebe und Bindung also evolutionären Vorteile bringt, ist unbestritten. Jedoch sind es nicht nur evolutionäre Prozesse, die uns dazu bringen, nach Liebe und Bindung zu streben.
Neurowissenschaftliche Betrachtung
Auch die Neurowissenschaften befassen sich mit der Frage, welche Prozesse im Gehirn ablaufen, wenn wir uns verlieben oder Bindungen aufbauen. Hierbei kommt man zu dem Ergebnis, dass das Gehirn dabei eine wichtige Rolle spielt. So haben Untersuchungen gezeigt, dass bei verliebten Personen bestimmte Areale im Gehirn stärker aktiv sind als bei Nicht-Verliebten. Insbesondere der sogenannte Nucleus accumbens, der für die Verarbeitung von Belohnungen zuständig ist, spielt bei der Liebe eine wichtige Rolle. Wenn wir uns verlieben, werden bestimmte Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin ausgeschüttet, die uns ein gutes Gefühl geben.
Soziale Einflüsse
Neben evolutionären Prozessen und neuronalen Prozessen sind es auch soziale Einflüsse, die uns dazu bringen, nach Liebe und Bindung zu streben. Menschen sind soziale Wesen und leben in Gruppen. Dabei spielt das Aufbauen von Beziehungen eine wichtige Rolle. Bindungen geben uns das Gefühl, dazu zu gehören und Teil einer Gruppe zu sein. Insbesondere die Familie als engste soziale Einheit ist dabei von großer Bedeutung.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frage, ob wir auf Liebe programmiert sind, nicht einfach mit Ja oder Nein zu beantworten ist. Es gibt evolutionäre Prozesse, neuronale Prozesse und soziale Einflüsse, die uns dazu bringen, nach Liebe und Bindung zu streben. Das Bedürfnis nach Liebe und Bindung ist ein Teil unseres Wesens als soziale Wesen. Die Forschung hat gezeigt, dass bestimmte Areale im Gehirn aktiv werden, wenn wir uns verlieben, und dass bestimmte Botenstoffe dabei eine Rolle spielen.
Das Aufbauen von Beziehungen, die uns ein gutes Gefühl geben und uns das Gefühl geben, dazuzugehören, ist also ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Wir sind auf Liebe und Bindung programmiert, jedoch spielen dabei verschiedene Faktoren eine Rolle. Es bleibt also weiterhin eine spannende Frage, wie genau diese Faktoren zusammenwirken und wie das Bedürfnis nach Liebe und Bindung unser Verhalten bestimmt.